Zum Jahreswechsel 2016

An alte und neue klang&farben Freunde

Wie es zum freien Erzählen kam

Es begann damit, dass ich aus unerfindlichen Gründen nach unserem Programm LIEBE ZAUBER LEICHTIGKEIT (Ende 2014) eine Pause einlegen musste. Irgend etwas in mir machte es notwendig...

Und ich hielt inne. Die entstandene freie Zeit machte mir Spass und doch dachte ich viel darüber nach, was ich noch in meinem Leben machen möchte, welchen Weg ich weitergehen sollte. Denn viele, weite Interessen und heimliche Ziele wollten noch verwirklicht werden ... 

und doch musste ich wohl auf das Eine verzichten, um das Andere machen zu können.

 

unfähig mich zu entscheiden...

fühlte ich mich richtungslos...

- eine typische Phase einer 41-jährigen ;) 

und ich hatte - und habe - natürlich recht...

mit all meinem Zweifeln und Ansprüchen!

- wie jeder Mitvierziger :)

 

So buchte ich ein oder zwei Wochenendseminare, um mich zu orientieren. Im Internet stieß ich irgendwann auf ein Seminar zum freien Erzählen - und als ich es schließlich (nach einigen Monaten) besuchen sollte, dachte ich zunächst "das glaube ich nicht, dass das was für mich ist, das war damals doch nur so eine Idee gewesen: ich kehre der Bühne den Rücken!" Denn ich wollte auch gerne mit Gruppen prozessorientiert arbeiten.

Als das Seminar begann, fand ich es zwar sehr schön und es machte mich fröhlich, doch mehr auch nicht - dachte ich ... doch erahnte ich dessen Langzeitwirkung nicht ... !

Ihr müsst wissen... seit meinen Teenie-Jahren schreibe ich Gedichte und Geschichten ... ich erzähle meinen Kindern Wunschgeschichten ... und wann immer es geht, finde ich zu meinen Tagträumen zurück ... es ist merkwürdig, doch in mir möchte sich etwas ausdrücken, dass ich selber nicht verstehe. Und dieses "etwas" spiegelt sich in manchen Geschichten wieder... 

 

... und das war schon immer so ...

Scheinbar bin ich mit all dem auch gar nicht so alleine, dachte ich schließlich, denn es waren ja so einige Leute in diesem Seminar ... 

So sickere es in der Woche nach dem Seminar langsam zu mir durch: Beim Geschichtenerzählen konnte ich das Lernen was mir fehlt und gleichzeitig haben dort alle Kompetenzen Platz, die ich bis dahin erworben hatte. Ja, das Geschichtenerzählen beinhaltet auch beruflich all das, was ich nicht missen wollte - all meine Träume - zwischen denen ich mich nicht entscheiden konnte:

Ich würde noch immer Musik und Theater auf der kleinen Bühne machen können, und doch auch Erwachsenen Erzählworkshops anbieten.

Ich würde Geschichten finden und erfinden ...

die eigenen inneren Landschaften bereisen, 

meinen ganz eigenen Weg weitergehen und... 

 

... etwas mitteilen, 

das fast jenseits der Worte liegt 

und doch gebraucht wird - 

gerade hier und jetzt...

 

Irgendwann war mein Entschluss also gefasst: ich mache eine Fortbildung zum freien Erzählen!

Und wie auf Knopfdruck kamen die Geschichten zu mir. Sie begegneten mir in der Familie, in der Erinnerung, beim Spielen eines Klavierstückes, beim Gedichte denken und sogar bis in die Träume hinein. Erst war es eine, dann noch eine und immer wieder gab es einzelne Zuhörer um mich herum, die sie gerne gehört haben. Ich besuchte einen Geschichtenwerkstatt und erzählte Geschichten von Miachel Ende und James Thurber. Bald darauf begann ich eigenen Geschichten zu erzählen. Vier von ihnen habe ich nun detailliert ausgearbeitet. Ich begann sie aufzuschreiben und mit Klangimprovisationen und Klaviermusik zu duchsetzen und das erste Programm für ein Erzählkonzert entstand. 

Die Geschichten wollten dann schon vor meiner Fortbildung in "klang&farben" getaucht werden. Im Frühling habe ich sie im MusikZeitRaum in vier Vorstellungen mit viel Anklang und Resonanz erzählt. Das war toll!

 

 

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