Text/Gedicht: Schreibende und Lesende/r

ein etwas längerer Text. Stell dir vor, du riechst das Moos aus dem ersten Bild ... der Text entstand im bayrischen Wald.

WEGE


 

Dort findest du ihn:

den Weg, den du gehen kannst 

für dich.

 

weil er dir Kraft gibt,

weil er dich erfüllt,

weil er dich ausmacht. 

Nur dort - findest du ihn:

den Weg, den du gehen kannst: 

 

in dir.

 

 


In mir habe ich gefunden:

das, was mich antreibt -

das, was mich ausmacht.

 

In mir habe ich es gefunden

das, was ich einbringen kann

in diese Welt - voller Wunder

 

- und Schmerzen.

 



Fühlst du ihn?
den Aufruhr 

in der Welt - 

dort draussen?

 

Eine Welt voller Mangel und Not.

voller Ungerechtigkeiten.

 

Unerklärlich, 

dass Offensichtliches 

nicht gesehen wird -

 

und nicht geklärt.

 

Hörst du ihn?

diesen Lärm

in der Welt - 

 

dort draussen?


In mir selbst finde ich eine andere Ruhe

Eine Ruhe ausserhalb der Zeit.

Ich gehe hinaus 

weit in die Natur hinein

und sitze im weichen Moos.

 

Hier höre ich der Stille in mir zu -

und hier höre ich jene andere Stille:

Die Stille der Erde selbst -

wenn sie in ihrer Stille ist …

 

So erfahre ich, was zu mir gehört.

So erfahre ich, was meine Art ist 

dem Lärm dort draussen, etwas entgegen zu setzen.

 

Denn von diesem stillen Ort

bringe ich etwas mit.

Etwas Leises - etwas Feines - etwas Anderes.

 

Davon etwas mitzubringen 

Davon etwas zu verwandeln

Davon etwas hörbar zu machen

 

Das will mein Weg sein.

 



 

Gerade jetzt, da schenke ich dir etwas davon:

von jenem Leisen, 

von jenem Feinen, 

von jenem Anderen.


Nimmst du es, beginnt ein Zauber: 

Denn wir beide gewinnen an Kraft. 


Was ist, wenn du ein Krieger bist,

der sich dem Lärm, mit Kraft entgegenstellt

und dessen Weg es ist - sich aufzulehnen,  

gegen Mangel und Not - und Ungerechtigkeit?

 

Was ist - wenn sich nun - unsere Welten fast berühren

beim Lesen und Schreiben dieser Zeilen -

und der Zauber zu wirken beginn?

 




 

Und wir in uns ein Wissen finden,

dass - auch durch unsere Wege - irgendwann

Offensichtliches  

erkannt wird.

Und Unerklärliches - 

 

gesehen.